Erster Teil

Andrés Gabetta, Violine

Mario Stefano Pietrodarchi, Bandoneon

Cappella Gabetta

 

Antonio Vivaldi (1678-1741)

Konzert für Streicher und Basso continuo g-Moll RV 156

Aus «Le quattro stagioni» (Die vier Jahreszeiten):

Violinkonzert E-Dur op. 8 Nr. 1 RV 269 «Der Frühling»

 

Astor Piazzolla (1921-1992)

Aus «Cuatro estaciones porteñas» (Die vier Jahreszeiten aus Buenos Aires):

Invierno Porteña (Winter)

 

Antonio Vivaldi (1678-1741)

Aus «Le quattro stagioni»:

Violinkonzert g-Moll op. 8 Nr. 2 RV 315 «Der Sommer»

 

Astor Piazzolla (1921-1992)

Aus «Cuatro estaciones porteñas»:

Verano Porteño (Sommer)

 

Aufgezeichnet am 15. Juli 2018 in der Kirche Saanen

Die Jahreszeiten der Cappella Gabetta 

Es gibt die Jahreszeiten im Norden … und im Süden! Andrés Gabetta und seine wunderbare Cappella Gabetta,  zusammen mit Bandoneon Koryphäe Mario Stefano Pietrodarchi, laden uns auf historischen Instrumenten zu einem Festival der Farben, der Rhythmen und der Stimmungen ein und präsentieren dabei die Jahreszeiten abwechselnd in Vivaldis Originalfassung und in Astor Piazzollas Version für Buenos Aires. Mario Stefano Pietrodarchi ist ein brillanter Virtuose mit herausragender Musikalität auf seinem Instrument. Andrés Gabetta gilt als einer der vielversprechendsten Barockviolinisten seiner Generation und leitet die Cappella Gabetta.

Piazzolla: lieber ein Saxofon als ein Bandoneon

Astor Piazzolla ist eine der prägenden Figuren der südamerikanischen Musik des 20. Jahrhunderts und seine Aura reicht weit über die Grenzen seiner Heimat Argentinien hinaus. Der Sohn italienischer Immigranten wird 1921 in Mar del Plata, 400 km südlich von Buenos Aires geboren. Sein tangobegeisterter Vater schenkt ihm sein erstes Instrument: ein Bandoneon, das traditionelle argentinische Akkordeon. Er hätte lieber ein Saxofon gehabt, denn er liebt den Jazz.

Die Revolution des Tango Nuevo

Eines Tages hört Piazzolla im Hof seines Wohnhauses Klavierklänge: Ein ehemaliger Schüler von Rachmaninov spielt Bach. Eine neue Offenbarung. 1954, nachdem er in verschiedenen Orchestern von Buenos Aires als Bandoneonspieler gearbeitet hat, verwirklicht er seinen Traum: Er reist nach Europa, um bei der legendären Nadia Boulanger zu studieren. Die Begegnung mit ihr besiegelt sein Schicksal: «Mademoiselle» (wie man sie nennt) zeigt ihm, dass es möglich ist, die Volksmusik als einen Fundus von Ideen einzusetzen und sie gleichzeitig mit einer weiterentwickelten, zeitgenössischen Sprache zu bereichern. Diese Erkenntnis wird zum Leitstern seines Lebens, die Revolution des «Tango nuevo»: eine völlig neue Kunst, in der Jazz, klassische Musik und Folklore eine äusserst glückliche Verbindung eingehen. Seine Cuatro estaciones porteñas (Vier Jahreszeiten in Buenos Aires) sind ein leuchtendes Beispiel für diese gelungene Verbindung und werden in diesem Konzert von Mario Stefano Pietrodarchi und der Cappella Gabetta interpretiert. Das zwischen 1965 und 1970 geschriebene Werk erinnert an die berühmten Quattro Staggioni von Vivaldi, jedoch ohne diesen verhaftet zu sein. Lassen sie sich von der Cappella Gabetta und Mario Stefano Pietrodarchi verführen.

 

 

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert