Erster Teil

Bertrand Chamayou, Klavier

Maurice Ravel (1875-1937)

 

ERSTER TEIL:

Pavane pour une infante défunte

Jeux d’eau

Sonatine

Gaspard de la nuit

 

Dienstag, 16. August 2016

19.30 Uhr, Kirche Rougemont

Bertrand Chamayou und Ravel

Frankreich von einem Franzosen! Aber nicht irgendein Frankreich: das von Maurice Ravel, das zur Welt hin geöffnet ist. Und nicht irgendein Franzose, sondern Bertrand Chamayou, das Genie aus Toulouse! Seine Genialität wurde vor allem durch seine meisterliche Liszt-Interpretation offenbar; 2014 hat er das Publikum des Gstaad Menuhin Festival mit seiner sehr persönlichen Interpretation von Schubert entzückt. Chamayou, der bei dem Pianisten Jean-François Heisser am Pariser Konservatorium studierte, hat beim Publikum des Menuhin Festival ganz offensichtlich ins Schwarze getroffen, denn er ist 2019 erneut eingeladen worden, diesmal nicht für ein Konzert, sondern für fünf Konzerte! Bertrand Chamayou ist dieses Jahr Artist in residence des Gstaad Menuhin Festival, das sich 2019 auf die französische Musik fokussiert, welche dieser Künstler grossartig verkörpert!

«Les Jeux d’eau» als Ausgangspunkt einer grossen Karriere

Wenn man hört, wie er Ravel interpretiert, hat man den Eindruck, dass die Musik des Komponisten aus dem Baskenland unter Chamayous Fingern hervorfliesst wie eine spontane Rede in der Muttersprache. Zweifellos ist das kein Zufall. Bertrand Chamayou erzählt gern davon, wie er «Les Jeux d’eau» zum ersten Mal gehört hat. Er hörte, wie ein anderer Junge, der im Haus, das an das Haus von Chamayous Eltern angebaut war, das Stück spielte. Er kannte das Stück nicht und bat den Jungen um die Klaviernoten. Das war wie eine Erleuchtung! Er verstand noch nichts von der Musik, aber er erkannte die Wasserfontänen, die die Partitur sichtbar macht. Dies war eine Art von grafischer Offenbarung!
Wenn man ihn heute Meisterwerke wie Le Tombeau de Couperin spielen hört und sieht, ist sein Spiel ganz nahe an der «Wahrheit» dieser Musik. Diese «Wahrheit» ist umso schwieriger zu erreichen, weil Ravel in seinen Partituren dem Interpreten wenig Spielraum gibt, dem Stück seine eigene, persönliche Prägung zu geben…

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