Klaviersonate Nr. 32 in c-Moll, op. 111

Sir András Schiff, Klavier

Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Klaviersonate Nr. 32 in c-Moll, op. 111
Maestoso – Allegro con brio ed appassionato
Arietta – Adagio molto semplice e cantabile

Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791)
Rondo a-Moll, KV 511

Franz Schubert (1797 – 1828)
Allegretto c-Moll, D 915

Live aufgezeichnet am 4. August 2020 in der Kirche Saanen

Im Juni 2014 wurde András Schiff von Queen Elizabeth II für seine Verdienste für die Musik in den Adelsstand erhoben. Einer der grössten Interpreten unserer Zeit wurde damit für ein Lebenswerk ausgezeichnet, das solistische Laufbahn, Lehrtätigkeit, Kammermusik, künstlerische Leitung und Dirigiertätigkeit umfasst. Bereits 2013 erhielt er in London mit der Goldmedaille der Royal Philharmonic Society die höchste Auszeichnung dieser Gesellschaft. Im Juli 2014 verlieh ihm die University of Leeds die Ehrendoktorwürde. Seit Dezember 2014 ist Sir András Schiff Ehrenbürger der Stadt Vicenza. Im März 2017 erschien im Bärenreiter und Henschel-Verlag sein Buch «Musik kommt aus der Stille» mit Essays und Gesprächen mit Martin Meyer.

Die drei letzten Klaviersonaten aus den Jahren 1820-1822 gelten als Beethovens geistiges Testament. Sie widerspiegeln «charakteristische Gefühlszustände des Komponisten während der Niederschrift seines letzten religiösen Meisterwerks [Missa solemnis]» (Claude Rostand). Man sagt, sie seien die Reaktion auf einen feindseligen Artikel in der Allgemeinen Musikalischen Zeitung gewesen, in dem es hiess, für das musikalische Leben seiner Zeit sei er gestorben. Zweifel an dieser Anekdote sind erlaubt. Fest steht hingegen, dass Beethoven ursprünglich beabsichtigte, diese Sonaten-Trias der Familie Brentano zu widmen, die er damals als seine «einzigen Freunde» bezeichnete. Doch schliesslich wird nur die Sonate Op. 109 einem Mitglied der Familie zugeeignet, nämlich Antonie Brentanos junger Tochter Maximiliana; die Mutter tröstet sich mit den Diabelli-Variationen, deren Widmungsträgerin sie sein wird.

3 Kommentare zu “Sir András Schiff spielt Beethoven – Teil 3

Das waren Moll-Schönheiten vom Feinsten.
Faszinierend, die geheimnisumhüllte Einfachheit im zweiten Satz sowie die spannungsgeladene Sopranspielerei bei Beethoven.
Die zarte, sehnsüchtige Traurigkeit, die Mozart immer wieder in vielfältigsten Melodienreichtum einzubetten weiss, interpretierte Schiff fast kindlich anmutend, schlicht, das Thema immer wieder bittend vorgetragen. Das Klavierspiel von Andras Schiff ist ein wunderbarer Seelenspaziergang, wozu er im versonnenen Allegretto in c-moll von Schubert nochmals einlud.
Der Pianist Schiff verfügt nebst einer makellosen Technik über musikalischen Tiefgang und grosse Sensibilität.
Ich schliesse mich mit einem grossen DANKE an.

Mit Durchlässigkeit standhalten – danke, Sir Andras Schiff, für Ihre Interpretationen, mit denen Sie der Musik dienen und uns zu Hörern machen.

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