«Wir müssen die Welt in Klängen malen.»

Patricia Kopatchinskajaspricht über ihre eigenen Kompositionen,über Beethoven und über die zeitgenössische Musik.

Das Interview wurde anlässlich ihres Beethoven-Konzerts mit Joonas Ahonen zum «Kosmos Beethoven» (15. August 2020) aufgezeichnet.

Patricia Kopatchinskaja

Künstlerbeschreibung

Wer immer daran zweifelt, dass musikalische Interpretation spontan und unvorhersehbar sein kann, soll zu einem Konzert von Patricia Kopatchinskaja kommen! Die moldawische Violinistin sprüht vor Vitalität; die sie von der Spitze ihres Geigenbogens bis zu ihren nackten Füssen – sie tritt meist barfuss auf – erfüllt! Kein Wunder also, dass sie den Dialog zwischen der Musik der Vergangenheit und der Musik der Zukunft pflegt, dass sie bei den zeitgenössischen Komponisten Begeisterung hervorruft – diese können sich keine glühendere Botschafterin vorstellen.
Bei vielen Gelegenheiten hat das Gstaad Menuhin Festival – ebenso wie ihre Freundin und musikalische Partnerin Sol Gabetta – von ihrer Begeisterung profitiert. Sie hat hier, in Gstaad, Schöpfungen von de Jorge Sánchez Chiong, Mark Anthony Turnage, Pēteris Vasks und Francisco Coll vorgestellt.

 

Corelli in Moldawien

Alle (oder fast alle) Künstler habe ihre Webseite – den unvermeidlichen Spiegel der modernen Zeit. Aber nur wenige zeigen mehr als farbloses Marketing. Die Webseite von Patricia Kopatchinskaja ist eine dieser wenigen. Man findet hier Texte, die sie selbst geschrieben hat, in denen sie die Werke ihres Repertoires reflektiert, ebenso wie sehr persönliche Gedanken über die verschiedensten Themen (Warum ist man ein Musiker? Mit Terre des hommes in Moldova…)

Patricia Kopachinskaja, stammt aus Moldawien und ist sehr mit dem Land ihrer Vorfahren verbunden. Sie zeigt ein besonderes Interesse am Dialog zwischen den Kulturen:
Moldawien? «Durch seinen Zugang zum Schwarzen Meer unterhält das Land seit römischer Zeit enge kulturelle Beziehungen zu allen Mittelmeerregionen. Man kann sich vorstellen, dass die grossen italienischen Violinisten der Barockzeit (Corelli, Tartini) so gespielt haben könnten, wie heute die Geiger in den moldawischen Dörfern spielen, mit diesem aussergewöhnlichen Gefühl für Rhythmus, für Harmonie. Sie sind sehr empfänglich für die Einflüsse von aussen, vor allem für die aus der arabischen Welt.»
Patricia Kopachinskaja: Eine ganze Welt in einer Violine.

Mehr anzeigen Weniger anzeigen

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert